Ich bin nicht allein – mein Leben ist gehalten

Viele der gegenwärtigen Veränderungen wecken oder verstärken das Gefühl des Alleinseins.

Spirituelle und religiöse Erfahrungen regen an, wahrzunehmen, dass mein Leben gehalten ist.

Spirituelle Impulse

→ Die Natur und unser Körper ...

​… können Lehrmeister und Ressource sein, um ein Vertrauen ins Leben zu stärken. Nutzen Sie:

→ Impulse aus der Literatur

Hilde Domin

Ich setzte den Fuß in die Luft,
und sie trug.

aus: Domin H (1959/2010) Motto des 2. Teils des Gedichtbandes „Nur eine Rose als Stütze“. In: dies. (2010) Sämtliche Gedichte. Hg. von Herweg N und Reinhold M. Frankfurt a.M.: Fischer. 47.

Albert Camus

„Mitten im Winter habe ich entdeckt, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt“. Frz. Original: „Au milieu de l’hiver, j’ai découvert en moi un invincible été.“

aus: Camus A (1957) Heimkehr nach Tipasa. Aus dem Französischen von Monique Lang. Zürich: Arche.

Impulse aus den Religionen

Die Grundbotschaft vieler Religionen ist es, Menschen Vertrauen, Mut und Hoffnung zu schenken. Glauben meint meist grundlegend Vertrauen. Oft findet sich daher die Botschaft an den Menschen: „Fürchte Dich nicht! Ich bin bei Dir“, und viele Erzählungen beschreiben Situationen, wo Menschen die Hilfe Gottes erfahren haben. Je nach Religion werden diese Hoffnungsbotschaften unterschiedlich weitergegeben: in Verbindung mit Ritualen, Texten, Musik, Liedern, Tänzen, Bildern, heiligen Orten.

→ Vertrauenstexte in der Bibel

Hier eine kleine Auswahl, wie Sie in der Bibel etwas finden können:

https://mut-und-angst.de/aengste-und-glaube/bibelverse-gegen-die-angst.html

Häufige Gebetstexte:
Psalm 23: Der gute Hirt
  • Ps 23,1     [Ein Psalm Davids.] Der Herr ist mein Hirte, / nichts wird mir fehlen.
  • Ps 23,2     Er lässt mich lagern auf grünen Auen / und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
  • Ps 23,3     Er stillt mein Verlangen; / er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
  • Ps 23,4     Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, / ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, / dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
  • Ps 23,5     Du deckst mir den Tisch / vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, / du füllst mir reichlich den Becher.
  • Ps 23,6     Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang / und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.]

 

Psalm 71,1:

Auf Dich, Herr, habe ich vertraut, lass mich auf ewig nicht zugrunde gehen.
In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum.

Psalm 91,1f:

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
der spricht zu dem HERRN:
Meine Zuversicht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich hoffe.

Jeremia 17,7f:

Gesegnet ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt
und dessen Zuversicht der HERR ist.
Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,
der seine Wurzeln zum Bach hin streckt.
Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht,
sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht,
wenn ein dürres Jahr kommt,
sondern bringt ohne Aufhören Früchte.

→ Christentum

Jesus fordert mit Erzählungen und in seinem Handeln dazu auf, Vertrauen in Gott zu haben.

Sehr bekannt sind die Verse: „Wer Gott vertraut, dem ist alles möglich.“ (Mk 9,23)

„Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen.“ (Lk, 17,6)

→ Judentum

Eines der jüdischen Hauptfeste, das Sukkot-Fest (Laubhütten-Fest) erinnert daran, wie Gott sein Volk durch die Wüste führte. Der Brauch, Laubhütten zu bauen, soll sowohl an die harten Bedingungen der Vorfahren als auch an die Vergänglichkeit von materiellem Wohlstand erinnern. Allein Gott gibt nach jüdischem Glauben Sicherheit. Diesem Schutz Gottes darf und soll sich der Mensch in allen Lebenssituationen anvertrauen.

→ Islam

Vertrauen im Islam bedeutet vor allem Vertrauen in Gott, arabisch tawakkul. Der Begriff »Islam« bedeutet Hingabe [gemeint an Gott]. Diese Hingabe basiert auf Vertrauen in Gott. Einige Attribute Gottes beziehen sich auf diesen Aspekt, z.B. al-wakīl, der Vertrauenswürdige, aber auch al-walīyy, der Schutzherr eines jeden, der Seinen Schutz und Seine Leitung braucht. Das Vertrauen in Gott ist ein fundamentaler Bestandteil des Glaubens.

ِـهَّى اللَلَعَۚ وَـهَّوا اللُقَّاتَو ۖ ْمُنكَ عْمُهَيِدْيَ أَّفَكَ فْمُهَيِدْيَأْمُكْيَلِوا إُطُسْبَن يَ أٌمْوَ قَّمَ هْذِ إْمُكْيَلَ عِـهَّ اللَتَمْعِ وا نُرُكْوا اذُنَ آمَينِذَّا الَهُّيَونُنِمْؤُمْ الِلَّكَوَتَيْلَف

Oh ihr, die ihr glaubt! Gedenkt der Gnade Allahs über euch, als eine Gruppe die Hände nach euch auszustrecken trachtete. Er aber hielt ihre Hände von euch zurück. Und fürchtet Allah; auf Allah sollen die Gläubigen vertrauen. (Sure 5,11)