Welche Veränderungen braucht es jetzt?

Forschungen zeigen, dass Menschen Krisen leichter bewältigen, wenn sie ihnen auch, und sei es nur in kleinen Ansätzen, eine Bedeutung beimessen können.

Die Erfahrungen mit Covid-19 im letzten Jahr haben uns auch positive Wirkungen gezeigt, insbesondere auf andere Krisen, die uns bedrängen.

Spirituelle Impulse

Selbstreflexion:

  • Kann ich Begrenzungen, die mich gerade schwer treffen, z.B. im Reisen, in einem größeren Horizont als sinnvoll einordnen?
  • Was und wen erkenne ich als wesentlich in und für mein Leben? Wie kann ich diesem mehr Raum und Zeit geben?
  • Wie nehme ich mich selbst wahr? Schenkt mir das Durchstehen dieser Krisenphasen Kraft, Zuversicht, Selbstvertrauen, Vertrauen in mein Leben?
  • Machen mich die eigenen Erfahrungen sensibler für die Nöte anderer, für die Verluste und Entbehrungen, die sie hinnehmen müssen: Menschen nach Flucht oder Migration, Menschen, die ein schweres Schicksal haben?
  • Wo fällt mir ein Umdenken schwer?
Impulse aus den Religionen

Religionen hatten und haben im Kern oft eine kritische Funktion. Im Laufe der Geschichte wurde diese von Reformern und Reformerinnen (z.B. Prophet*innen) neu in Erinnerung gerufen, wenn die Religion sich zu sehr angepasst hatte und mit den Mächtigen ging. Krisis meint dem Wortsinn nach Unterscheidung. Krisen können uns helfen, Sackgassen zu erkennen, umzudenken, und neue Wege zu gehen. Sie rufen uns in unsere Verantwortung für uns und für das, was uns umgibt. Das fordert oft enorme Anstrengungen, vom Einzelnen und von Gesellschaften, heute in einer globalen Vernetzung. Es braucht Verzicht, Umstellungen und vor allem Solidarität, so dass nicht immer die Gleichen die Benachteiligten bleiben oder gar auf der Strecke bleiben. So können Krisen auch zu Chancen des Wachstums werden, persönlich und kollektiv.

Im Judentum, Christentum und im Islam findet sich der Ruf zur Umkehr, zur Neuausrichtung des Denkens, Fühlens und Handelns an den Weisungen Gottes.