Aufnahmesituation

Besonders die Lebensbedingungen von geflüchteten Familien sind nach der Ankunft in Deutschland stark geprägt durch die Aufnahmesituation (vgl. Plafky 2018, S. 545). Diese ist für die einzelnen Familien sehr unterschiedlich. Abhängig vom Einreisezeitpunkt, dem Herkunftsland, den Bleibeperspektiven und Ort und Art der Unterbringung unterscheiden sich die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, der Arbeitsaufnahme bzw. des Schulbesuchs und der eigenen Zubereitung von Essen sowie die Verweildauer in Gemeinschaftsunterkünften teilweise sehr (vgl. Lewek/Naber 2017, S. 8), und damit auch die Gestaltungs- und Bewältigungsmöglichkeiten für den Umgang mit den psychosozialen Belastungen bzw. dem Stress der Familien. Dies kann auch die innerfamiliären Beziehungen belasten und bis hin zu innerfamiliärer Gewalt führen.

Gesetzliche Regelungen

Einen weiteren „äußeren Belastungsfaktor“ stellen insbesondere zu Beginn die vielen Abhängigkeiten dar, von gesetzlichen Regelungen, die sich immer wieder verändern, z. B. in Bezug auf die Bleibeperspektive oder den Familiennachzug.

Diskriminierung

Zusätzlich sind Familien mit (Flucht-)Migrationserfahrung einem erhöhten Risiko verschiedener Formen von Diskriminierung ausgesetzt, sowohl in der Öffentlichkeit als auch institutionell und strukturell, z. B. bei der Arbeit bzw. Arbeitssuche, in der Schule oder beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen (vgl. Abdallah-Steinkopff 2018, 22 f.; vgl. Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2016, S. 8).