Die in Deutschland lebende Familie kann nicht unabhängig von den in anderen Ländern lebenden (Groß-)Familienmitgliedern betrachtet werden. Oftmals bestehen transnationale familiäre Beziehungen, die unterschiedlich intensiv gepflegt werden und auch einen unterschiedlich starken Einfluss haben. Oft gibt es bestimmte Verhaltenserwartungen, z. B. im Bereich Erziehung, der Religionsausübung oder zur finanziellen Situation (vgl. Westphal/Motzek-Öz/Aden 2019, S. 256 ff.). Werden diese Verhaltenserwartungen nicht erfüllt, kann dies als mangelnde Loyalität gegenüber der Herkunftsfamilie bzw. -gemeinschaft gedeutet und Druck ausgeübt werden. Hier ist es wichtig, den Familienmitgliedern im Herkunftsland die Erforderlichkeit einer gewissen kulturellen Anpassung an das Aufnahmeland für das Wohlbefinden und den sozialen Erfolg (s. Akkulturationsprozess) [Link zu Teil 1, Akkordeon 4] zu vermitteln.
Fragen Sie offen z. B. nach der Bedeutung von Familie und nach den zugehörigen Familienmitgliedern, um ein Verständnis für die Strukturen und Dynamiken zu bekommen.