Vormigrationsphase, Vorbereitungsphase, Migrationsakt und Phase der Überkompensation →
Die ersten vier Phasen des Modells umfassen mögliche Migrationserfahrungen im Herkunftsland (Binnenmigration, kurz- und langfristige Flucht in die Nachbarländer etc.), die Vorbereitungsphase, den Migrationsakt selbst und die Phase der Überkompensierung in der Begegnung mit dem Ankunftsland. Zentrales emotionales Thema ist hier das Verlassen der Heimat bzw. die Ablösung von der Heimatkultur. Aufgrund der psychischen und physischen Belastungen im Herkunftsland (Haft, Verfolgung, Gewalt) und auf der Flucht sind viele geflüchtete Menschen bereits bei der Ankunft im Aufnahmeland psychisch erkrankt.
Was die medizinische und therapeutische Versorgung betrifft, so ist diese für Menschen, die sich freiwillig zu einer Migration entscheiden, in der Regel in allen vier Phasen gesichert. Bei Flucht und illegaler Einwanderung kann der Zugang zur gesundheitlichen Regelversorgung sowohl bereits im Herkunftsland wie auch im Ankunftsland (z. B. bei Duldung, illegalem Aufenthalt oder bevorstehender Abschiebung) erschwert sein, was gerade während der Corona-Pandemie zu enormer Verunsicherung und zu Ängsten führen kann.